Der Begriff „Kurzdarmsyndrom“ bedeutet allgemein die ungenügende Resorptionsfähigkeit von Nahrungsbestandteilen. Das Ausmaß ist abhängig von der verbliebenen Darmlänge und welche Darmanteile entfernt wurden. Dies kann im engeren Sinne bedeuten, dass die Resorptionsfähigkeit des Darms von Makronährstoffen (Fette, Kohlenhydrate und Aminosäuren) sowie von Wasser nicht mehr ohne spezielle Maßnahmen wie parenterale Ernährung gewährleistet ist.
Der Darm hat eine erhebliche Adaptionsmöglichkeit. Lediglich bei Entfernung des terminalen Ileums, kann der verbleibende Restdarm dessen Funktion nicht übernehmen, nämlich die Resorption von Vitamin B12 und von Gallensäuren.
Die häufigsten Ursachen bei Erwachsenen sind: Mesenterialinfarkt, Mobus Crohn, Strahlenenteritis, Traumen und Tumore (Vanderhoof, 1996; Nightingale, 1995)
Die Lebensqualität der betroffenen Kurzdarm-Patienten ist abhängig von der chirurgischen Dünndarmresektion. Der langwierige Adaptions- und Stabilisationsprozess des Kurzdarmsyndroms setzt ein detailliertes, interdisziplinäres Therapiekonzept voraus. Es beinhaltet die Aktivitäten der Fachkräfte aus Chirurgie, Medizin, Pflege, Ernährungstherapie, Psychologie und Sozialpädagogik. Für viele Patienten bedeutet dies eine parenterale/enterale Langzeiternährung, die zu Hause umgesetzt werden kann.