Kurzdarmsyndrom

Das „Kurzdarmsyndrom“ (KDS) bezeichnet ein Krankheitsbild, bei dem durch die operative Entfernung großer Teile des Dünndarms oder durch eine Behinderung der Darmfunktion aufgrund anderer Ursachen die Nährstoffaufnahme deutlich eingeschränkt ist, sodass es zu einer Mangelversorgung mit Wasser, Makro- und Mikronährstoffen kommt.

Krankheitsursachen

Am häufigsten sind Patienten mit einem komplizierten Morbus Crohn betroffen. Dünndarm-Operationen können aber auch nach akuten Gefäßverschlüssen des Darms (Mesenterialinfarkte), bei Krebserkrankungen, sowie nach Bestrahlungstherapien des Bauchbereichs (Strahlenenteritiden), nach Verletzungen mit Schädigung des Dünndarms, bei ausgeprägten Darmfisteln oder Darmverschlingungen notwendig werden.

Bei Kindern sind vor allem schwere Komplikationen bei Frühgeburten, angeborene Fehlbildungen und Verschlingungen des Darmes Ursachen für ein Kurzdarmsyndrom. Patientinnen und Patienten mit Kurzdarmsyndrom werden zum Teil künstlich ernährt – täglich über zwölf bis sechzehn Stunden. Obwohl diese Therapie jahrelang erfolgreich sein kann, bedeutet sie eine enorme Belastung.

Zudem werden bei längerer künstlicher Ernährung lebensbedrohliche Infektionen, Gefäßverschlüsse, die Bildung von Nieren- und Gallensteinen und schlimmstenfalls schwere Leberschäden bis hin zur Zirrhose beobachtet. Solchen Patientinnen und Patienten bietet eine Dünndarm- bzw. eine kombinierte Leber-Dünndarmtransplantation eine Alternative. Oft kommt es bei diesen Patienten durch Komplikationen unterschiedlicher Ursache zu Klinikaufenthalten, die vermeidbar wären.